Ausgabe 8, März 2013

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Ziele beflügeln
Projekt Phoenix des SkF e.V. Wuppertal gibt jungen Frauen neuen Mut

Text und Bild Jennifer Abels

„Ich fühle mich nicht mehr wie ein Sozialschmarotzer!“ Alle Teilnehmerinnen im Projekt Phoenix nicken zustimmend, als Anika das sagt, selbstbewusst und überzeugend. Anika ist 25 Jahre alt, hat eine Tochter und einen Sohn im Kleinkindalter, keine Ausbildung. Aber das will sie nachholen, unbedingt. Das Projekt Phoenix des SkF e.V. Wuppertal hilft ihr dabei. „Die Teilnehmerinnen sollen durch Phoenix erst einmal eine Ausbildungsreife erlangen“, erklärt Ulrike Münker, SkF-Fachbereichsleitung DIVA (Dienst für Integration und Vermittlung in Arbeit). Denn vielen jungen Frauen, die seit Jahren keinen Beruf ausüben, fehlt grundlegendes Handwerkszeug im Umgang mit Behörden oder potentiellen Arbeitgebern, für manche ist sogar ein einfaches Telefongespräch eine echte Herausforderung. „Ich habe mich hier von einer völlig neuen Seite kennengelernt. Eigentlich hab ich mich immer für einen schüchternen Menschen gehalten“, erklärt Julia.

Das zertifizierte Projekt Phoenix wurde gemeinsam mit dem Jobcenter Wuppertal vor zweieinhalb Jahren ins Leben gerufen. Es soll jungen Frauen zwischen 18 und Mitte 20 bei der Berufswegeplanung helfen und sie mit Bewerbungscoaching, fachlichen Schulungen und Kurzzeitpraktika auf eine berufliche Zukunft vorbereiten. „Bevor ich in das Projekt kam, hatte ich keine Vorstellung davon, was ich machen könnte“, erklärt Abetare, „auf einmal sind da viele Möglichkeiten.“ Das bestätigt auch Ravin: „Plötzlich habe ich die Wahl, kann mich entscheiden!“

Für viele der zehn Teilnehmerinnen hat sich das Leben komplett verändert, der Tag hat eine feste Struktur bekommen, die jungen Frauen sind offener, selbstbewusster und motivierter in vielen Bereichen ihres Lebens geworden. Das tut allen gut, auch den Familien im Hintergrund. „Ich bin viel gelassener und entspannter“, sagt Linda und Fatma bestätigt: „Ich bin irgendwie fitter. Wenn man nur zu Hause rumhängt, dann fühlt man sich wie ein Roboter, kommt überhaupt nicht mehr hoch.“

Die zehn jungen Frauen stecken sich mit ihrer Begeisterung gegenseitig an, das ist spürbar. Zweimal in der Woche treffen sie sich in den SkF-Räumen in der Kolpingstraße. Am Schulungstag stehen Kommunikation, Konfliktbewältigung und viel Selbstreflexion anhand aktueller Beispiele im beruflichen Alltag auf dem Programm. Am Projekttag geht es um die Recherche nach Ausbildungsplätzen und darum, professionelle Bewerbungen zu schreiben, die berufliche Zukunft also aktiv in die Hand zu nehmen. Außerdem finden Einzelgespräche statt, in denen die Teilnehmerinnen mit der Projektmitarbeiterin persönliche Probleme besprechen. Die restlichen drei Tage der Woche sind die jungen Frau- en in den jeweiligen Praxisstellen, mit denen Ulrike Münker feste Zielvereinbarungen für die 6-monatige Projektlaufzeit trifft und im direkten Austausch steht. „Unsere Kooperationspartner sind sehr engagiert “, sagt Ulrike Münker, „durch die engmaschige Betreuung haben die Praktikantinnen des- halb eine echte Chance, am beruflichen Leben teilzunehmen und vielleicht sogar in Ausbildung vermittelt zu werden.“ 

Information & Kontakt

Sozialdienst katholischer Frauen e.V Wuppertal
Fachbereich DIVA (Dienst für Integration und Vermittlung in Arbeit)
Ansprechpartnerin: Ulrike Münker
Bembergstraße 20, 42103 Wuppertal
Tel.: 0202 2525723
E-Mail: ulrike.muenker@skf-wuppertal.de
www.skf-wuppertal.de

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