Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in Wuppertals einziger Fahrradstraße gibt es, aber an den falschen Stellen und immer noch zu wenige, meine viele Radfahrer. Der neue Oberbürgermeister Andreas Mucke will daran etwas ändern. Das tut Not: Immerhin wird auch dieser neu eingerichtete Fahrradparkplatz in der Elberfelder Luisenstraße von einem Elektroauto „mitbenutzt“.
Interview Daniela Ullrich
Bild Wolf Sondermann
Wuppertal hat nach elf Jahren einen neuen Oberbürgermeister. Andreas Mucke (SPD) hatte die Stichwahl um den Posten im September mit 59,7 Prozent der Stimmen gewonnen. Seit dem 21. Oktober ist der 48-Jährige nun offiziell im Amt. Im Interview mit logisch! kündigt der dreifache Vater einen regelmäßigen Austausch mit den Kirchen an.
Liebe Leserinnen und Leser,
die Zeiten sind unruhig wie immer. Die große Herausforderung der Gegenwart ist die Bestätigung der viel beschworenen Wertekultur des Abendlandes. Die christlich-jüdischen Wurzeln vertragen keine Lippenbekenntnisse. Die in ihnen grundgelegte Würde jedes Menschen, der von Gott als sein Abbild erschaffen wurde, wird genau jetzt zur Aufgabe – wenn Hunderttausende von Krieg, Verfolgung, Leid und drohendem Tod aus ihrer Heimat vertrieben werden und in Europa Schutz suchen. Jetzt kann Europa zeigen, ob es der Werte wert ist, auf die wir uns so gerne berufen.
Kommentar Eduard Urssu
Wuppertals neuer Oberbürgermeister Andreas Mucke möchte mehr Bürgerbeteiligung bei politischer Entscheidungsfindung und kündigt eine Politik ohne Hinterzimmer an. Wie aber sieht die praktische Umsetzung einer solchen Idee aus?
Video Jörg Degenkolb-Değerli, Daniela Ullrich und Christoph Schönbach
logisch! macht sich auf die Suche nach dem politischen Hinterzimmer in Wuppertal.
Vor-Urteile stehen oft wie eine Mauer vor einer realistischen Beurteilung der Situation.
Alle Flüchtlinge wollen nach Europa, am liebsten nach Deutschland. – Flüchtlinge bekommen mehr Geld als Arbeitslose. – So schlecht kann es den Flüchtlingen ja nicht gehen, wenn die alle so ein teures Smartphone haben. – Flüchtlinge nehmen uns Deutschen die Arbeitsplätze weg. – Die Flüchtlinge wollen wegen des hohen Lebensstandards hier sowieso nicht mehr in ihre Heimat zurück.
Text und Bild Tim Neumann
Scheinbar ist es eine Zeitungsredaktion wie jede andere. Sie liegt mitten in Bonn, bis zum Rhein sind es nur wenige Meter. Im Gegensatz zu anderen Redaktionen kämpft diese aber nicht um die Glaubwürdigkeit von ihren Lesern oder gegen sinkende Auflagen, wie es sonst in der Branche häufig zu beobachten ist. Die Zeitung Ohrenkuss…da rein, da raus wird ausschließlich von Menschen mit Down-Syndrom geschrieben und ist damit in Deutschland einzigartig.
Kommentar Sebastian A. Schulz
Noch vor ein paar Jahren saßen sie gemeinsam in einer Schulklasse – nun müssen Lehrer entsetzt feststellen, dass ehemalige Schüler in Syrien kämpfen und dort auch sterben. Wie konnte das geschehen? Wie entwickelt sich ein junger Mensch zum gewaltbereiten Gotteskrieger?
Text Dr. Ulrike Schrader
Wenn die jüdischen Familien in Wuppertal und in der ganzen Welt demnächst ihr Chanukka-Fest feiern, erinnern sie sich damit an einen Kulturkampf, der im Jahr 164 vor Christus in einem sicher nicht unblutigen Aufstand gipfelte und die Fremdherrschaft der Seleukiden in Judäa beendete. Am Ende reinigten die siegreichen Makkabäer den Jerusalemer Tempel von Götzenbildern und weihten ihn wieder neu.
Text Till Magnus Steiner
Bilder Till Magnus Steiner und Christoph Schönbach
Mit einem Stock schlägt ein kleiner palästinensischer Junge, nicht älter als acht Jahre, immer wieder auf ihn ein. Doch die Schläge bringen ihn nicht zu Fall. Er ist alt, gut zwei Meter groß und mit seiner Krone reicht er vielleicht sechs Meter in die Höhe. Meine Frau und ich stehen bei einem jüngeren, kleineren Baum und pflücken Oliven (so als wenn wir Äpfel pflücken würden). Viele israelische und palästinensische Familien sind heute in das Kreuztal in Jerusalem gekommen, um Oliven zu ernten. Es ist ein goldener Herbsttag. Der palästinensische Junge hat von allen eindeutig die lauteste Methode gewählt – aber auch wenn der Lärm die Idylle etwas stört, er macht es genau richtig. Bereits die Bibel berichtet, dass Olivenbäume durch das Schlagen auf den Stamm und auf das Geäst abgeerntet werden. So heißt es zum Beispiel im Buch Deuteronomium, Kapitel 24, Vers 20: „Wenn du einen Olivenbaum abgeklopft hast, sollst du nicht auch noch die Zweige absuchen. Was noch hängt, soll den Fremden, Waisen und Witwen gehören.“ Hier findet sich das Verb חָבַט (gesprochen: chavat), das soviel bedeutet, wie „schlagen“ oder „klopfen“. Die Olivenernte an sich hat etwas Gewalttätiges, doch die Methode spiegelt gemäß der Bibel auch Gerechtigkeit wider, denn der Baum kann so nicht vollends abgeerntet werden. Am Ende bleibt ein Teil der Oliven an den Zweigen – laut Bibel der Anteil der personae miserae; der Anteil derjenigen, die hilfs- und schutzbedürftig sind.
„Nein zur Gewalt“ ist eine Forderung der Kinder.
Text und Bilder Øle Schmidt
Menschenrechte zählen nicht viel in Guatemala, nicht für Erwachsene, noch weniger für Kinder. Das mittelamerikanische Land wird von den Dämonen seiner Vergangenheit eingeholt: Gewalt und Straffreiheit eskalieren. Friedensbotschafter sollen nun zeigen, wie es anders geht. Unterstützt von der Kindernothilfe.
Ein Papp-Kreuz mit der Aufschrift „Solidarität“. Warum die Foodsharer dafür ein Kreuz gewählt haben, daran erinnern sich die Aktivisten nicht.
Text und Bilder Eduard Urssu
Kurz nach 23 Uhr im Wuppertaler Osten. Wo genau, darf nicht verraten werden. Georg bleibt nur einen flüchtigen Moment vor dem Lebensmitteldiscounter stehen, geht dann zügig um den Eingangsbereich herum. Jetzt muss es schnell gehen, keine unnötige Aufmerksamkeit erregen und keine Zeit verlieren, denn der Platz ist von Wohnhäusern eingerahmt. Jederzeit könnte ein Anwohner Alarm schlagen. Theoretisch; „aber“, so beruhigt mich Georg, „in dieser Gegend interessiert das eh niemanden.“ Die Taschenlampe hat er schon in der Hand, jetzt noch den Rucksack vom Rücken und – ab in den Container.
Text Quirin Sailer
Bild Christoph Schönbach
Pastoralreferent Quirin Sailer arbeitet seit dem Jahr 2010 in Wuppertal als katholischer Klinikseelsorger. Er stammt aus Oberfranken und hat mütterlicherseits schwäbische Wurzeln. Als Kind lernte er von seiner Großmutter und Großtante, die in einem Dorf westlich von Augsburg lebten, die schwäbische Küche und ihre Finessen schätzen und lieben. Aus dieser Quelle speist sich sein Wissen und seine Freude am Kochen; ergänzt durch umfangreiche eigene Erfahrungen beim Zubereiten von traditioneller fränkischer und schwäbischer Hausmannskost.